Es ist tatsächlich so, wie wir vermuteten. Die beiden Storche oben im Nest, haben erfolgreich Eier abgelegt und gebrütet, was das Zeug hält. Das Ergebnis lässt sich nun eindeutig im Fokus der Kamera sehen. Ein kleiner Storch sitzt im Nest. Wahrscheinlich flauschig weich, mit noch einem schwarzen Schnabel. 

Bereits Anfang Juni hatten wir die Vermutung, waren uns aber nicht sicher, ob das Weiße, was da ab und zu zu sehen war, nicht der sitzende Zweitstorch war. Der Storchenbeauftragte  vom LK Celle war schließlich da und hat mit seinem Beobachtungsfernrohr zwei Storchenjungen sehen können. Auch der Storchenbeobachter konnte einmal durch das Spektiv schauen und hat zwei Schnäbel sehen können. Wie schön. 

Uns wurde noch gesagt, dass wir jeden Tag um das Nest herum gehen sollten, um zu prüfen, ob nicht eins der Jungen abgeworfen wurde. Denn durch die anhaltende Trockenheit gab es kaum Regenwürmer und wenig Ersatzfutter für die Kleinen. 

Und so kam es bereits ein Tag später, dass sogar im Fokus der Kamera zu sehen war, dass ein Junge aus dem Horst herausbefördert wurde. Ein Dorfbewohner hatte uns darauf aufmerksam gemacht, dass er diese Bilder hier auf der Seite entdeckt hatte, und so konnten wir erst einige Stunden später nachschauen gehen. Und ja, auf dem Feld, lag ein totes Storchenjunges. Ob es erst noch gelebt hat, können wir nicht sagen. Das war sehr traurig und wir hatten Sorgen, dass es so weiter geht.

 

Glücklicherweise ist dies bisher nicht der Fall und so gibt es jetzt die tolle Aussicht auf ein Storchenjunges, das wächst und wächst. 

 

Wenn es so weitergeht, soll um den Juli Anfang herum die Beringung sein. Dann erhält er oder sie eine Ringnummer und wir können später evtl. nachvollziehen, wohin er oder sie gezogen ist. Das finden wir sehr spannend. Laut dem Storchenbeauftragten des LK Celle, kann man erst nach Jahren wissen, ob er oder sie ein Weibchen oder Männchen ist, je nachdem wie er oder sie sich bei der Paarung verhält. :-)

Erst einmal sind wir total glücklich, dass es nun im dritten "Storchenjahr" mit Jungen geklappt hat. Wer hätte das gedacht?

 

 

Wir konnten es nicht mehr aushalten, dass man durch die Storchenkamera nicht sehen konnten, was sich oben auf dem Horst tut. Schließlich vermuteten wir, dass sie brüten. Also musste eine Alternative gefunden werden. Einige Probeaufnahmen wurden durch das Dachfenster auf dem Dachboden gemacht. Aber das sehr alte Fenster ließ nur verschwommene Aufnahmen zu. Es musste eine andere Lösung gefunden werden. Das Dachfenster wurde bei schönem Wetter ausgebaut, nach Bergen zum Glaser gebracht und in Bleckmar wieder eingesetzt. So konnten wir wieder gute Aufnahmen der Voransichten machen. Nur die qualitativ hochwertigen Fotos sind wegen der Dachschräge und dem Winkel der Fensterscheibe schlechter, als die, die vorher ein Stockwerk tiefer gemacht worden sind. Aber so ist ist es nun. Es musste noch eine Stellfläche für den Raspberry-Computer, die Kamera und das Stativ gezimmert werden und somit haben wir jetzt bessere Fotos weiter von oben.  

Da die Kamera nun weiter entfernt ist haben wir die Brennweite von 200mm auf 270mm erhöht (wieder über ein altes Canon FD Objektiv 135/2.5 mit 2x Konverter)

Um dennoch  auch einen Blick in den Horst zu haben, muss sich der Storchenbeobachter noch etwas anderes einfallen lassen und bastelt zur Zeit an einer Actionkamera mit "Fischauge". Diese könnte dann im Nest platziert werden, aber wohl erst nächste Jahr. 

 

Unser Horst hat seit dem letzten Bericht viele Störche gesehen. Mindestens 4 verschiedene waren vor Ort. Sie kreisten über den Horst oder saßen auf dem Dachfirst des Hauses der Storchenbeobachter.  

Ein Weibchen zeigte sich am 2ten April, jedoch trennte sie sich nach zwei Tagen wieder und einer blieb. Besonders am 6ten April war der Horst umkämpft.

Zeitweise war der Horst auch für 2 Tage verlassen. Seit dem 16. April, an dem Tag, als wir auch einen Storch mit zwei Ringen vor der Linse hatten, hat sich wieder ein Pärchen gefunden. 

Seitdem ist etwas Ruhe eingekehrt. Die beiden wieder unberingten Störche sind dauerhaft da und bieten viele spannende neue Fotos. Dazu mehr im nächsten Tagebucheintrag. 

 

Was ist da oben auf dem Horst nur los? Das kann man sich fragen. Vor allem, wenn man nichts sieht. Also in der Kamera nichts sieht. Am Horst wurde mittlerweile so viel gearbeitet, dass er immer höher geworden ist. Uns kommt eine Idee: Könnte es sein, dass sie brüten? Auch wenn man es von der Kamera aus nicht oder kaum sehen kann, es sitzt immer ein Storch im Horst. Warum wir das denken? 

Wenn man sich von etwas weiter weg das Storchnest anschaut, dann kann man einen Storch im Nest sitzen sehen. Auch wenn auf der Storchenkamera nichts zu sehen ist, ist jemand da. 

Hier das gleiche Foto von der Storchenkamera: 

Kaum mehr sieht man im Fokus der Storchenkamera, dass beide gleichzeitig oben stehen. Und wenn, dann sind beide Kopfüber mit "irgendetwas" beschäftigt. 

Zu diesem Thema hat der "Storchenbeauftrage" des LK Celle auf http://www.stoerche-celle-gifhorn.de/html/aktuelles.html geschrieben: 

... Sie brüten, wenn ständig ein Storch im Nest sitzt und zwischendurch nicht wesentlich länger als fünf Minuten aufsteht. Sie brüten (noch) nicht, wenn - auch nur kurzfristig - kein Partner auf dem Nest ist, oder wenn der Partner, der sitzt, zwischendurch wesentlich länger als fünf Minuten aufsteht. Eine Ursache für das Nichtzustandekommen einer Brut ist häufig, dass zumindest ein Partner noch nicht ganz brutreif ist. ...

Verdammt ist das spannend, wir brauchen eine andere Storchenkamera. Weil das aber nicht so schnell zu realisieren ist, lassen wir uns doch einfach überraschen, ob wir in einigen Wochen noch andere kleinere Schnäbel sehen können, oder ein hungriges  Rumgepiepse hören.  

Ein weiteres Storchenjahr, mit einem Storch vor der Linse hat begonnen. Seit nun drei Tagen ist wieder ein Storch auf einem Horst in Bleckmar, sodass wir denken, dass er auch erst einmal bleibt und wir darüber einen neuen Text schreiben können. Nachdem ja bereits für das vergangene Wochenende in der Presse vorausgesagt worden war, dass die östlich ziehenden Störche in unsere Region gelangen aber niemand kam, waren wir schon etwas enttäuscht. Wir schauten sehnsuchtsvoll in Bleckmar aus dem Fenster bzw. in Nürnberg auf diese Seite und verfolgten, wie die Wolken zogen.... und waren doch relativ überrascht, dass sich am Mittwoch ein Storch auf der Nisthilfe niederließ. Denn selbstverständlich ist das nicht und auch für uns immer noch ungewohnt.

Das folgende Foto war das erste, das von ihm geknipst wurde.

 

 

In der vergangen Woche am 20.3.18 war für eine Minute bereits ein Storch im Fokus zu sehen gewesen. Aber nur knapp eine Minute und schon war er wieder weg. Unser derzeitiger Storch hat sofort als er kam, begonnen zu bauen und neues Gras heranzuschaffen. 

 

Nachdem er die erste Nacht blieb, haben wir mit dem Storchenbeauftragten des Landkreises Celle telefoniert. Dieser erzählte uns, dass nun die Störche wieder weiter gezogen sind, die durch den Wintereinbruch im Balkan festsaßen.

http://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Ruegen/Schneechaos-in-Bulgarien-trennt-Ruegener-Storchenpaar

Vielleicht haben wir ja Glück und es gesellt sich noch ein Zweiter dazu. Im letzten Jahr war der erste Storch ja auch ca. zwei Wochen alleine. Wenn nun noch einer nachzieht, dann wissen wir auch, ob wir im Moment einen männlichen oder weiblichen Storch haben. Da wir bisher keinen Ring sehen konnten, wissen wir nicht, wer es ist. Bereits letztes Jahr hatten wir ja, wie man in dem Bericht über Frieda und Karlo lesen kann, ein unberingtes Storchenpaar. Ob es wohl einer von den beiden ist? 

Hier sieht man auch, durch ein aktuelles "Flugfoto", dass er oder sie keinen Ring trägt: 

Wir sind weiterhin sehr gespannt, was in den nächsten Tagen passiert.